Blick ins digitale Schaufenster

|Bibliotheken, Museen und Archive

50 000 Seiten sind bereits eingestellt. Wissenschaftsministerin Johanna Wanka informierte sich jetzt über das Projekt der Landesbibliothek Oldenburg.
VON KERSTIN KEMPERMANN


OLDENBURG – „Viel moderner als man vermutet“, fasste die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Johanna Wanka (CDU), ihren ersten Eindruck von der Landesbibliothek zusammen.Dieser passte nicht nur zum modernen Innenleben des alten Kasernengebäudes, sondern auch zum Anlass ihres Besuchs: Im Mittelpunkt stand die Präsentation der ersten digitalen Sammlung der Landesbibliothek.

Rund 200 kostbare Bücher aus dem Gründungsbestand können ab sofort über die Homepage der Landesbibliothek eingesehen werden. Darunter sind wertvolle Bände mit Fabeln von La Fontaine sowie Goethes „Die Leiden des jungen Werthers“. Auch zeitgenössische Bücher aus England sind zu finden. Vertreten sind Autoren wie Adam Smith und James Cook. „Wir haben nun ein digitales Schaufenster mitten in den Magazinbestand hinein“, betonte Bibliotheksdirektorin Corinna Roeder. „Durch die Digitalisierung werden die kostbaren Originale geschont“, erläuterte sie einen Vorteil der Technik.

Wanka lobte das Digitalisierungsprojekt als wichtigen Schritt in die Zukunft: „Immer mehr Menschen nutzen das Internet als Zugang zur Kultur.“ Die Öffnung der wertvollen Bestände für die Internetrecherche sei daher nicht nur für Wissenschaftler, sondern auch für die Bürger ein interessantes Angebot.

50 000 Seiten umfasst die digitale Sammlung derzeit. Ein Jahr lang hat eine Projektgruppe mit sechs Personen daran gearbeitet. Der Aufbau der technischen Infrastruktur und des Fachwissens für die Digitalisierung alter Drucke fand im Rahmen des Projektes „Kulturerbe Niedersachsen“ statt, das von der EU und vom Niedersächsischen Wissenschaftsministerium gefördert wird.

Und die neue Technik soll weiter genutzt werden. Nach und nach sollen wichtige historische Werke und vor allem landesspezifische Schriften online gestellt werden. „2011 ist die Digitalisierung der berühmten Oldenburger Bilderhandschrift des Sachsenspiegels geplant“, berichtete Klaus-Peter Müller, stellvertretender Bibliotheksleiter.
Mit der Konzentration auf regionale Werke sollen Doppelungenmit Projekten an anderen Bibliotheken vermieden
werden. Denn dafür sei die Technik zu aufwendig und zu teuer, so Roeder.

Damit möglichst viele Interessierte die digitalisierten Bücher nutzen können, werden diese später auch in der Deutschen Digitalen Bibliothek und der „europeana“, dem europäischen Gegenstück, zu finden sein.

Die Werke im Internet
http://digital.lb-oldenburg.de
www.europeana.eu

Quelle: Nordwest-Zeitung, Kultur

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